Lernen ist für uns ein wichtiges Anliegen.
Lernen ist ein lebenslanger Prozess, der
befriedigend ist, wenn Lernen aus Neugier geschieht, wenn Lernen einen
Sinn macht, wenn Lernen begeistert, wenn Lernen in der Gemeinschaft
stattfindet, wenn es eine Vielfalt von Kenntnissen betrifft, wenn
Lernen das Ganze im Blick hat. Beim Lernen ist nicht reine
Wissensvermittlung entscheidend. Lernen bedeutet nicht nur Entwicklung
bestimmter Kompetenzen. Lernen beinhaltet auch: Intuition, sinnliche
Wahrnehmung, prozesshaftes Denken, Kreativität, Umgang mit
Problemen, Vielfalt und Konfliktfähigkeit.Im schöpferisch - kommunikativen Handeln bildet sich Persönlichkeit und entfaltet sich soziale Kompetenz.
Kunst wird im Alltagsverständnis oft mit freier Intuition und subjektivem Ausdruck verbunden. Mathematik gilt als wissenschaftliche Disziplin mit dem Ruch eines spröden Regelwerks. In ihrer formalen Rationalität erscheint sie der künstlerischen Kreativität entgegen gerichtet. Wer allerdings jemals an der Entstehung oder Schaffung von Mathematik teilhaben durfte, der wird erkennen, dass Mathematik sehr viel mit Kreativität, Erfindungsgabe und Ästhetik zu tun hat. Zwischen Kunst und Mathematik gibt es deutliche Beziehungen. Uns geht es darum, diese Beziehungen in Beispielen zu erkunden und beide Bereiche erlebbar zu machen. Mathematik wird eher mit formalen Regeln verbunden, zur Eigenheit der Kunst gehört, dass bildnerische Wirkungen jeder logischen Planung zum Trotz überraschend und unberechenbar sein können. Diese Polarität zwischen Mathematik und Kunst komplementär zu sehen, ist eine wichtige Aufgabe.
Mit Hilfe des Computers sind weitere Möglichkeiten entstanden, die Bereiche der Mathematik und der Kunst in Beziehung zu setzen und diese zu vergrößern. Auch immer mehr Physiker, vor allem aus der Quantenphysik, weisen auf die Ergänzung von Kunst und Naturwissenschaften hin.
Schreiben und Kunst - Poesie und Malerei
Malerei und Schrift sehen wir in ihrer Bezüglichkeit. Unser Umgang mit dem Stoff ist rezeptiv und produktiv zugleich - Verbindung von Bild und Gedanke. Der Vorstellung wird eine inspirierte Form gegeben. Das Bild wird zur Schrift, die Schrift zum Bild.
„Kinder, wenn sie Geschichten sich ausdenken, sind Regisseure, die sich vom ‚Sinn‘ nicht zensieren lassen“ Walter Benjamin
„Nicht die Dinge treten dem bildenden Kind aus den Seiten heraus (Bilderbuch), im Schauen dringt es selber als Gewölk, das mit dem Farbenglanz der Bilderwelt sich sättigt, in sie ein.“ Walter Benjamin
Musik und Malerei
Eine Parallele zwischen Musik und Malerei ist insofern gegeben, dass in der Musik eine Welt erschlossen wird, die nichts mit der äußeren Sinnenwelt gemein hat und in der Malerei - bezieht man sich auf Johann Wolfgang von Goethe und seine Farbenlehre, in der er die sinnlich – sittliche Wirkung der Farben konstatiert - die äußere Welt nicht abgebildet wird, sondern im Sinne Paul Cezannes die Farben als leibhaftige Ideen erscheinen. Bei unseren Projekten stehen Wahrnehmung, Empfindung und Intuition im Vordergrund.